Satire
Schweiggerts satirische Texte entlarven all zu menschliche Charaktereigenschaften und alltägliche Verhaltensweisen, wobei dies großenteils ironisch, heiter, ja bisweilen sogar liebenswürdig zu geschehen scheint, aber nur, um im nächsten Augenblick in eine bissige, nicht selten sogar sarkastische Tonlage umzuschlagen. Nach Hanns Hermann Kersten "muss der Satiriker äußerst taktvoll sein: wer großen Leuten in den Hintern treten will, braucht sehr viel
Zehenspitzengefühl." Durch die satirische Anprangerung von Missständen und Lastern hofft Schweiggert - kann er doch den Pädagogen in sich nicht verleugnen - eine Besserung der kritikwürdigen Gegebenheiten zu erzielen, allerdings - kann er doch auch den Pessimisten in sich nicht unterdrücken - ohne recht an die Verwirklichung dieser Hoffnung zu glauben. Schließlich ist er sich bewusst, dass Satiren letztlich nur der aussichtslose Versuch sind, die Wirklichkeit zu verändern oder gar zu übertreffen. ... Erich Kästner hatte schon recht, als er
einmal meinte, "dem Satiriker ist es verhasst, erwachsenen Menschen Zucker in die Augen und auf die Windeln zu streuen. Dann schon lieber Pfeffer! Es ist ihm ein Herzensbedürfnis, an den Fehlern, Schwächen und Lastern der Menschen und ihren eingetragenen Vereinen ... Kritik zu üben." Schweiggert widmet sich dieser sensiblen Übung seit Jahren mit einer ganz eigenen Note, ohne dass das damit verbundene "Herzensbedürfnis" geringer zu werden scheint.
Aus: Raphael Bachmann: Alfons Schweiggert. Schriftsteller und Illustrator.
Texte, Daten, Bilder zu Leben und Werk. München 1997
Und hier eine Auswahl...
Frauliche Weihnachten!
Weihnachten ist weiblich
Verlag Sankt Michaelsbund, München 2020
Mama hat gesagt, es gibt keinen Weihnachtsmann!
Satirisches und andere Frechheiten zum Fest des Jahres.
Husum Verlag, Husum 2012
Waar i a Charivari.
Heitere Geschichten, Gedichte und Fundstücke
SüdOst Verlag, München 2011
Wenn Bayern lieben.
Satiren über die Liebe in Bayern
– bissig, frivol, geistreich.
Husum Verlag, Husum 2009
Dinner for one auf bayerisch.
Mit pfundigen Porträts der Partygäste und anderen 'Buidln' von Franz Eder.
Hamburg: edition Nautilus 2003
Wenn du denkst, du denkst. Dramödien.
Pfaffenhofen: Turmschreiber Verlag 1999
Max und Moritz auf boarisch.
München: Ehrenwirth.
Jetzt SüdOst Verlag, Waldkirchen 1998
Ein Münchner in der Hölle.
München: Buchendorfer 1998
Musiküsse. Große Komponisten heiter gesehen.
Dachau: Bayerland 1997
Der Wolpertinger oder Der gehörnte Hase.
Eine ernsthafte Untersuchung eines bayerischen Phänomens.
München: Ludwig 1994
Was sich liebt, das neckt sich. Satiren.
München: Ehrenwirth 1993
Der bayerische Struwwelpeter.
München: Ludwig 1990
Wortschatz für zünftige und künftige Bayern.
Ein Sprachführer der besonderen Art.
München: Goldmann 1987
Lexikon für Bayernfäns.
Ein Pardon-Buch.
Hamburg: Rasch & Röhring 1986
König Ludwig Superstar.
Satire über die Vermarktung König Ludwig II.
München: Goldmann 1985
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